1. | Ihr Kind lässt bestimmte
Laute beim Sprechen weg (Bief statt Brief), ersetzt einen Laut durch einen anderen (Tind statt Kind) oder lispelt (die Zunge rutscht beim Sprechen durch die Zähne, vor allem beim s)? Dann handelt es sich dabei um eine sogenann- te Dyslalie. Eine Sprechstörung, die bei Kindern häufig auftritt. |
2. | Hat Ihr Kind neben den oben genannten Lautproblemen auch noch einen eingeschränkten Wortschatz und/oder Probleme mit der Grammatik, so spricht man von einer Sprachentwick- lungsstörung. |
3. | Ihr Kind hat objektiv keine Hörprobleme, scheint aber trotzdem vieles nicht mitzubekommen? Es fällt ihm z.B. schwer, sich Dinge zu merken, sich in der Schule zu konzentrieren und dem Unterricht zu folgen? Dann spricht man von einer zentralauditiven Verarbei- tungsstörung. |
4. | Ihr Kind wiederholt einzelne Laute, Silben oder ganze Wörter? Es bleibt öfter mitten im Satz hängen? Es zeigt Anspannung im Mundbereich, Gesicht und Hals beim Sprechen? Dann spricht man vom Stottern. |
5. | Ihr Kind spricht undeutlich und überhastet? Es scheint Laute, Silben oder ganze Wörter zu verschlucken? Dann handelt es sich um Poltern. |
Erwachsene
Störungen bei Erwachsenen entstehen oftmals durch einen Unfall,
Verletzungen des Kopfs, des Gesichts und des Halses oder Krank-
heit.
Daraus können verschiedene Störungsbilder entstehen.
Hier einige Beispiele:
1. | Ihr Angehöriger kann nach einem Schlaganfall nicht mehr richtig sprechen? Einzelne Wörter fallen ihm nicht ein, er braucht lange, um auf gesuchte Wörter zu kommen? Oder er ist womöglich gar nicht mehr in der Lage zu sprechen, versteht nicht, was Sie sagen oder hat womöglich sogar Probleme mit dem Lesen und/oder Schreiben? Wenn eines oder mehrere dieser Symptome auftreten, dann spricht man von einer Aphasie. |
2. | Ihr Angehöriger oder Sie selbst haben bei einer neurolo- gischen Erkrankung oder nach einem Schlaganfall das Gefühl, undeutlich und verwaschen zu sprechen, ein Schwäche- oder Taubheitsgefühl im Mundbereich zu haben oder zu näseln? Hierbei handelt es sich um eine Dysarthrie. |
3. | Sie oder Ihr Angehöriger können nach einem Schlaganfall oder einer Erkrankung oder OP nicht mehr richtig schlucken? Nahrung und Flüssigkeiten gehen nicht mehr runter und Sie müssen sich häufig verschlucken? Dann spricht man von einer Dysphagie. |
4. | Sie haben nach einer Schilddrüsen-OP eine heisere Stimme, bekommen vielleicht sogar schwer Luft? Dann handelt es sich um eine Stimmstörung. |
5. | Sie müssen in Ihrem Beruf viel sprechen und haben ohne nennenswerte Ursache eine heisere Stimme, müssen sich häufig räuspern, haben ein Fremdkörpergefühl im Hals? Dann haben Sie ebenfalls eine Stimmstörung, die durch einen Fehlgebrauch der Stimme verursacht wurde. |
Wie komme ich zu einer Behandlung?
Die Logopädie ist ein Teil der medizinischen Grundversorgung.
Sie beinhaltet die Untersuchung und Behandlung krankheits-
bedingter Kommunikationsstörungen, aber
auch Maßnahmen
zur Prävention. Die logopädische Behandlung muss von einem
Arzt
verordnet werden und erfolgt in Einzel- oder Gruppen-
therapie.